Verfasst von: fionalerntprogrammieren | April 2, 2012

Nerd-Lohas

Es war sehr beruhigend, dass alle anderen sogar noch früher als ich in den Kabinen verschwanden. Ich dachte nämlich, ich sei um 22 Uhr schon früh dran. Ich war gespannt darauf, wie sich das Schwanken des Schiffes wohl auf meinen Schlaf auswirken würde, aber ich dachte gar nicht allzulange darüber nach, weil ich nach einer Minute bereits schlief. Um 3:00 wachte ich auf, was ich nur wusste, weil ich auf mein Handy schaute.

Ich merkte an der trockenen Luft, dass die Tür schon länger nicht mehr geöffnet wurde und nur der Air Conditioner uns um langsamen Ersticken hinderte. Ich schob ein wenig Paranoia über trockene Schleimhäute und Bakterien und inhalierte in meinem Delirium etwas Ingwertee aus meiner Thermoskanne. Den Rest entleerte ich genüsslich über meiner Bettdecke und schlief nach ein paar verwirrenden Träumen wieder ein.
Ich wachte viele Stunden später wieder auf. Die Kabine war dunkel, alle schliefen, es war totenstill und ich ignorierte die Uhrzeit auf meinem Smartphone. Ich wankte raus auf den Flur zum Bad, weil ich nicht die anderen aufwecken wollte. Sonne! Menschen! Kaffee! Und ich halbnack. Ich tat so als wären die Leute im Flur nicht da, die mich dabei beobachteten wie ich im öffentlichen Bad verschwand.
Zurück in der Kabine war wieder Nacht. Wir hatten alle etwa 12-13 Stunden geschlafen. Zum Glück wachten die anderen so langsam auch auf und ich erzählte erst einmal allen aufgeregt, wie spät es war. Plom war ziemlich unbeeindruckt davon, er war wohl an verrückte Schlafrhythmen gewöhnt.
Als wir uns alle ausgefaltet und aufgeweckt hatten ging es ans Deck. Morgens auf das Deck gehen und irgendwas Yogamäßiges machen war nicht nur in der Theorie eine ziemlich spießige und gute Idee sondern auch in der Realität. Naja außer dass die Balance-Übungen auf festem Grund sicher weniger herausfordernd sind. Zu viert machten wir im Kreis einen Sonnengruß, riefen laut „Cthulu“ und atmeten tiiiief ein und aus (Dass sie auch ausatmen sollen, daran musste ich die anderen übrigens erinnern). Ich tat so als hätte ich Ahnung von Yoga und fühlte mich ziemlich gut und wie neu. Plom war weiterhin übel vom Wellengang und Dridde aß Risotto. Aber ich glaube wir sind auf dem rechten Pfad zu waschechten Yogis!


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