Verfasst von: 6lu6q | April 6, 2012

Über 9000 Bilder von Plomlompom

Verfasst von: 6lu6q | April 6, 2012

frühstück, strand und drachen

Verfasst von: presseschauer | April 6, 2012

Durch die Eiswüste in den Westen

Heute ist Freitag der 06.04.2012. Wir sind in unserem Ferienhaus an der Küste des Atlantik. Draußen pfeift der Wind, die Wolken hängen tief und es ist nasskalt. Aber war es nicht genau dieses Wetter, was wir von Island die ganze Zeit erwartet hatten? Eigentlich mit noch mehr Regen. Gestern hatten wir hier unseren lazy Day mit einem Spaziergang am Strand beziehungsweise mit einer kleinen Wanderung zu einem nahegelegenen Wasserfall. Wir kehrten durchnässt zurück. Doch zurück zu unserer Landung Seyðisfjörður vor mittlerweile drei Tagen.

40 Bilder von der Landung in Seyðisfjörður

Als wir von Bord gingen, begaben wir uns in eine Wartehalle der Fährgesellschaft. Fengor und dridde mussten noch eine von Hunden begleitete Zollprozedur über sich ergehen lassen, die sich eine Weile hinzog. Die Zeit nutzen wir um den letzten Text ins Blog zu stellen und generell die Lage im Netz abzuchecken und ein paar Lebenszeichen von uns zugeben.

Weiter ging es nach Egilsstaðir. Um dorthin zu gelangen mussten wir einen Pass überqueren, von denen uns Mitreisende auf der Fähre schon erzählt hatten. Es muss wohl schon zu einem Festhalten der Ankömmlinge auf der Fähre gekommen sein, als Jahre zuvor um diese Jahreszeit der Pass schneebedeckt nicht zu passieren war. Doch wir hatten Glück. Die Straße war weitgehend frei von Schnee und Eis, so dass wir die nicht vorhandenen Schneeketten auch nicht benötigten.

In Egilsstaðir versuchten wir an der Tankstelle, wie uns das Internet geheißen hatte, SIM-Karten für unsere Handys aufzutreiben und die Tanks der Autos zu füllen. Wir waren wohl an der falschen Tankstelle, denn kommunikationstechnische Grundbedürfnisse konnten dort nicht befriedigt werden. Allerdings war der freundliche Tankwart so nett uns den Weg zu einem Telefonladen zu beschreiben („Einfach die Straße hinunter gegenüber vom Supermarkt“). Ein Teil von uns inspizierte diesen, während ich mich aufmachte SIM-Karten zu organisieren, was vortrefflich klappte. So erstand ich fünf Karten a 1500 ISK mit einem Guthaben von 1000 ISK. Nach diesem Tarif kosten SMS 22 ISK ins Ausland, 31,90 ISK pro Minute ins Festnetz und 56,90 ISK pro Minute zu Handys nach Deutschland. Je 5 MB Datenübertragung schlagen mit 90 ISK zu Buche. Da letzteres für uns zu wenig war, entschlossen wir uns für 1990 ISK 5 GB Datenvolumen hinzuzukaufen. Dafür war es nötig, auf der Webseite des Providers ein Datenpaket zu ordern.

Nachdem auch das Auffüllen der Essenvorräte abgeschlossen war, brachen wir Richtung Norden, Richtung Akureyri, auf. Es folgte eine mehrstündige Fahrt, die von einigen fotografischen Panoramadokumentationssessions unterbrochen wurden. Das Wetter war phantastisch, als wir die unwirtliche Eiswüste des Nordens durchquerten. Es gab ausgesprochen blauen Himmel und entsprechend viel Sonne.

67 Bilder von der Eiswüste

Verfasst von: 6lu6q | April 5, 2012

spaziergang um eyrarkot

Verfasst von: 6lu6q | April 5, 2012

fahrt und ankunft im hauptquartier

Verfasst von: 6lu6q | April 5, 2012

und weiter…

Verfasst von: 6lu6q | April 5, 2012

weiterfahren und geocaching

Verfasst von: presseschauer | April 4, 2012

Bilder – färöerer Fjord im Schnee

51 Bilder vom färöerer Fjord

Verfasst von: 6lu6q | April 4, 2012

weitere autofahrt und ankunft in akureyri

Verfasst von: fionalerntprogrammieren | April 4, 2012

Fähr Trade

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr so recht, wie alles angefangen hat.
Anscheinend war es so, dass Plom sich ein halbes Hähnchen leistete, was ich doof fand. Aus Gründen. Es war teuer und aus Hähnchen und unsolidarisch denen gegenüber die kein teures Hähnchen-Essen essen. Wir saßen an einem Tisch im Café und beobachteten ihn dabei, wie er das knochige Hähnchen in Einzelteile zerlegte. Ich glaube ich bin dann aus Protest aufgestanden und habe von einem rumstehenden Teller ein paar Pommes und eine Tomate geholt und sie am Tisch gegessen (Plom protestierte gerade, er habe immerhin seine Pommes geteilt. Aber die schmeckten beschissen und nach Gift und Galle, im Gegensatz zu den geklauten).

Damit begann die Gamification der Fährenfahrt
Später saßen wir an einem anderen Tisch und zwei junge Frauen setzten sich neben uns hin. Für etwa 5 Minuten, dann gingen sie wieder und ließen zwei noch fast gefüllte Teller zurück. Ich kann mir einfach nicht erklären, wieso sie sich zwei unheimlich teure Gerichte überhaupt holen, um sie dann kaum anzurühren. Hätte ich vielleicht nicht an ihrem Tisch lauern und auf das Essen starren sollen? Jedenfalls aß ich mich dann durch das Glück aus wässrigem TK-Gemüse, Kartoffeln und Bratensauce. Plom erbarmte sich dann auch noch und aß etwas vom übrig gebliebenen Formfleisch oder so.und der Nahrungszunahme. Und die ersten Versuche, ohne Geld satt zu werden waren erfolgversprechend. Wir nahmen sogar noch eine Pizza vom Nachbartisch an uns, kratzten mühevoll das Hackfleisch aus dem Belag und genossen die steinharte Pizza, die immer noch nach Fleisch schmeckte.

Die nächsten Tage begleitete mich cy_pp bei meinen Streifzügen. Die Tablettwägen waren dabei meist die erfolgreichsten Orte um Essen zu finden. Viele Pommes, Salat, mehr von derselben Pizza (es schmeckte tatsächlich wie _die selbe_ Pizza), manchmal sogar etwas frischen Salat und ab und an ein noch unangerührtes Sandwich. Ich dachte zwischendurch, als ich statt kalter Pommes vorzügliche hausgemachte Antipasti von Fengor aß, dass ich das ja konsequent durchziehen könnte, kalte Reste zu essen. Also versuchen, mich ausschließlich von den Resten auf der Fähre zu ernähren. Einfach nur um meiner Behauptung, man bräuchte 0€ um auf der Fähre zu überleben, mehr Credibility zu verleihen. Aber als ich dann einen Apfel aß und dann eine Banane und dann ein Stück zuckerarmes Bananenbrot mit Vollkorndinkelmehl, fiel mir auf dass das eine ziemlich ungesunde und darüber hinaus sehr unvegane, wenn nicht sogar unvegetarische Ernährung wäre. Also aß ich weiter fleißig mit an unseren Fährenvorräten.

Was mich und cy_pp nicht daran hinderte, trotzdem auf Essensjagd zu gehen. Dafür machte es einfach zu viel Spaß. Zusammen legten wir dann auch allmählich im posthumanistischen Stil unsere lästigen Schamgefühle ab. Wir ließen uns viel Zeit vor dem Restewagen und wenig Zeit zwischen dem Moment in dem die Restaurantgäste aufstanden und dem Zeitpunkt in dem wir zu ihrem Tisch schnellten.

Da kann schon mal ein halbes Brötchen, ein angefangenes Frischkäsepäckchen und eine Coladose mit Spuckrest eine ziemliche Endorphinschleuder sein. Und man hat das Gefühl, die ganze Welt auszutricksen!
Die anderen Gäste, die uns dabei beobachteten, wie wir unsere Köpfe in den Mülltonnen vergruben, reagierten angenehm verhalten. Ich glaube es wäre auch ihnen peinlicher, dabei erwischt zu werden, wie sie uns beobachten als es uns wäre. Ab und zu lächelten ein paar alte Männer wohlwollend. Ich lächelte wohlwollend zurück und

scannte dabei ihren Tisch nach potenziellen Resten für uns ab.

Manchmal wurden wir aber auch vor Herausforderungen gestellt – einmal erspähten wir eine Pizza im Kinderbereich des Restaurants, vor der eine grimmig guckende Frau saß. Wir litten sehr darunter, dass sie das noch weitere 6 Stunden tat. Cy_pp und ich konnten uns kaum konzentrieren. Meine Lektürenotizen sind durchzogen von Sätzen wie „Wir sind keine streng voneinander getrennten Pizzen, die ihren Belag in der Privatheit entwickeln und wenn die Pizza eh wegbricht, ist sie der Orwell’schen Post-pizza sicherlich vorzuziehen“. Wir gingen etwa stündlich in das Restaurant, nur um von den bösen Blicken der Pizzabesitzerin getroffen zu werden, sie gekonnt zu ignorieren, und so zu tun, als… hätten wir was gesucht. Da irgendwo weiter hinten. Äh… im Besteckkasten, genau AH! eine Gabel. Als wir ungefähr das zehnte Mal ins Restaurant gingen (mittlerweile hatten wir uns angewöhnt, uns vorher zu verstecken und nur um die Ecke zu schauen, um zu sehen ob die Frau noch da ist), war der Tisch endlich leer – und die Pizza im Tablettwagen. Oh wie gut sie dann letztendlich schmeckte, die schleimige, alte Friedhofspizza!

Es lässt sich also sagen: Containern kann man ganz wunderbar auf einer Fährenfahrt. Natürlich ist zu bezweifeln, dass Menschen, die sich mal eben einen Urlaub in Island leisten, darauf angewiesen sind, aber Containern spart ja nicht nur Geld, es bremst auch unnötige Nahrungsmittelverschwendung.
Auch wenn ich öfter auf Gesünderes in unseren Vorräten zurückgriff, lässt sich definitiv sagen, dass eine Überfahrt ohne eigenes Essen und Geld definitiv möglich ist. Es war genügend Essen da um uns

beide morgens, mittags und abends satt zu bekommen.

Naja. Und vor allem hilft das Containern gegen die 3 Tage gähnende Langeweile auf dem Schiff.

Presseschauer: Mit dem Thema „Lebensmittelverschwendung“ beschäftigen sich Sachverständige in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Montag, 23. April 2012.

Auch Gabeln sind Teil des Turbo-Kapitalismus!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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